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Pfarreiengemeinschaft Durach - Weidach - Bodelsberg
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24-12-2019 Lebendige Krippe Weidach

Herzliche Einladung zur Krippenfeier für Klein und Groß an der lebendigen Krippe am 24. Dezember.Bei schlechtem Wetter findet die Kindermette in de [weiterlesen...]
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Durach - Hl. Geist

Ein kurzer historischer Abriss

1218Ergebnisse der jüngsten archäologischen Grabungen bezeugen einen ersten Kirchenbau.



1390Die Kirche in Durach findet ihre erste Erwähnung im "Kempter Kalender" , in dem Festlichkeiten wie die Kirchenweihe eingetragen sind.
1527Die Kirche wird vergrößert, indem man die Westwand durchbricht und zwei Seitenaltäre einbaut.
1561Das Pfarrhaus wird in der noch heute bekannten Weise gebaut.
1569Der Kirchturm wird aus Nagelfluh und "Bachbollen" (große Rundsteine), die aus der Durach stammten, errichtet.
1663Die Duracher werden um eine Glocke, die auch heute noch vorhandene Wetterglocke, reicher.
1664Da durch den 30 - jährigen Krieg das Pfarrhaus stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, wirdes renoviert.
1748Die Kirche wird ein weiteres Mal erweitert. Sie erhält - bis auf die bis Sakristei - die heutige Form. Zwei gekaufte Seitenaltäre kommen aus Wildpoldsried.
1754Im gleichen Zuge wird der Friedhof im Westen erweitert.
1871Da in der Nacht zum 11. Januar ein großes Stück Putz von der Kirchendecke füllt, wird die Erneuerung der ganzen Decke notwendig.
1875Das Deckenfresko vom Pfingstwunder "Die Sendung des Heiligen Geistes" schaffen Pfarrer Gebhart und der Kunstmaler Ludwig Glätzle.
1874Die Erweiterung des Friedhofs im Süden ergibt eine heftige Diskussion zwischen dem Bürgermeister, der die Vergrößerung nach Süden befürwortet, und dem Pfarrer, der eine Vergrößerung nach Süden und Westen wollte. Es setzte sich der Beschluss des Bürgermeisters durch.
1876Der Bischof von Augsburg, Pancratius von Dinkel, macht am 3. September auf der Durchreise unerwartet halt.
1879Durch Einschmelzen alter Glocken entstehen die Hosanna -, eine Heilig - Geist - und die Magnus-Glocke, die am 2. Oktober geweiht werden.
1880Die Kirche erhält im Rahmen einer Renovierung den heutigen Hochaltar, bei dem die Figuren je nach Festzeit ausgewechselt werden.
1882Der Kirchturm erhält statt dem bisherigen Satteldach ein 24 m hohes Spitzdach; die urmspitze ziert die 80 cm große Kugel und ein 3 m hohes Kreuz, die vergoldet sind.
1882Bischof Pancratius von Dinkel besucht abermals Durach, um die renovierte Kirche zu besichtigen.
1883Der Christophorus, der sich ursprünglich auf der Nordseite des Turmes befand, wird an die Ostseite gemalt.
1890Die Kirche bekommt eine neue Orgel mit 14 Registern, da die alte Orgel aus der Zeit der Kirchenerweiterung in einem schlechten Zustand ist.
1905Die Kirche wird zum dritten Mal restauriert und um die vier Evangelisten, die sich um das Pfingstbild gruppieren, erweitert.
1912Zu Weihnachten wird die Kirche erstmals elektrisch beleuchtet.
1929Ein Leichenhaus wird gebaut und der Friedhof erweitert. Bei der Einweihung im Jahr 1930 ist auch seine königliche Hoheit Kronprinz Ruprecht von Bayern zugegen.
1937An der Nordseite wird eine neue Sakristei erbaut. Die alte Sakristei wird später eine Pfarrbücherei.
1939"Am 31. Januar gegen 4 h wurde die Helmspitze des Kirchturms von einem Flugzeug des hiesigen Flugplatzes angefahren. Das Turmkreuz mit der vergoldeten Kugel wurde seitwärts gedrückt".So steht es in der Urkunde, die Pfarrer Anton Fischer am 11. Februar verfasste.
1946Drei neue Glocken werden gegossen. Im 2. Weltkrieg wurden alle Glocken bis auf die Magnus-Glocke abgenommen.
1947Die Wetterglocke kehrt ohne Beschädigung zurück.
1950Dekan Fischer gründet einen Pfarrkindergarten in einem Raum des Pfarrhofs.
1954Beim Kirchweihfest feiert die Pfarrgemeinde das 200 - jährige Bestehen der Kirche in der jetzigen Gestalt. An der Jubiläumsfeier kann Pfarrer Boner Weihbischof Dr. Zimmermann begrüßen.
1957Die Firma Zellhuber in Altstädten baut eine neue Orgel mit 23 Registern, die am 9. Juni eingeweiht wird.
1962Unter Pfarrer Hörmann entsteht der Kindergarten St. Theresia, der letztendlich 80 Kinder aufnehmen sollte.
1967Infolge der Kirchturmrenovierung wird die aus Naturschiefer bestehende Kirchturmspitze durch ein Kupferdach ersetzt.
1978Nachdem sich das Deckengewölbe um ca. 20 cm gesenkt hatte, wird eine umfassende Renovierung des gesamten Innenraums notwendig.
1981Pfarrer Hörmann begrüßt Weihbischof Müller beim Besuch der in neuem Glanze erstandenen Pfarrkirche.
1997Die grundlegende Altarraumgestaltung unter Pfarrer Anton G.Simon deckt interessante archäologische Funde auf, die eine nahezu 800 - jährige Kirchentradition in Durach belegen.
2002Einweihung des Pfarrheims Heilig Geist nach einer kompletten Renovierung und Umgestaltung des bisherigen Pfarrhofs
2003Errichtung der Pfarreiengemeinschaft Durach - Weidach - Bodelsberg
2004Feier des 250 - jährigen Kirchweihjubiläums

Historische Hintergründe auf der Basis archäologischer Ausgrabungen

über die frühe Baugeschichte der Duracher Pfarrkirche Hl. Geist war bislang nur wenig bekannt. Ihr ältester Teil mit dem Chor, dem anschließenden Langhaus und dem mächtigen Turm stellt in seinem Kern einen spätgotischen Bau dar und wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut. In den Schriftquellen wird für Durach allerdings bereits seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert eine Kirche erwähnt, so dass man von der Existenz eines bislang noch unentdeckt im Boden ruhenden Vorgängerbaus ausgehen musste.

Trotzdem war die Überraschung bei allen Beteiligten groß, als man im September 1997 bei Umbauarbeiten im Chorbereich auf die Grundmauern eines älteren Kirchenbaus stieß. Der Umsicht des Mesners war es dann jedoch zu verdanken, dass die Entdeckung umgehend gemeldet wurde und die notwendigen archäologischen Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden konnten. In Absprache mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege führte die Stadtarchäologie Kempten daraufhin eine kleine Ausgrabung und Befunddokumentation durch.

Die ältesten archäologischen Spuren im Bereich der Pfarrkirche reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im alten anstehenden Humus, noch unter dem ältesten Kirchenbau gelegen, fanden sich verstreut zahlreiche Scherben einfacher Keramiktöpfe, ein Wetzstein sowie Tierknochen, die aufgrund von Schnitt- und Brandspuren als Speiseabfälle anzusprechen sind. Sie weisen auf eine nahegelegene Siedlung hin, zu der vielleicht auch einige kleine Gruben und der Rest eines Holzpfostens gehört haben könnten, die am Rand der Ausgrabungsfläche in der Nähe des Einganges zur Sakristei beobachtet wurden.

Das wichtigste Ergebnis der Ausgrabungen stellt zweifellos der Nachweis des in seinem Aussehen bislang unbekannten romanischen Vorgängerbaus dar. Nach den freigelegten Befunden müssen wir uns die älteste Duracher Kirche als einen kleinen einschiffigen Bau mit eingezogener Rundapsis vorstellen. Das Langhaus besaß eine Innenbreite von 6,40 m, die Apsis eine Tiefe von 4,30 m. Hingegen kann für die ursprüngliche Gesamtlänge der Kirche mit etwa 18 m nur ein Annäherungswert angegeben werden, da die Ausgrabungen sich auf den östlichen Kirchenbereich beschränkten und der Westabschluß durch jüngere Umbauten ohnehin weitgehend zerstört sein dürfte.

Die gut erhaltenen, bis zu 1,20 m tief reichenden Fundamente bestehen aus mächtigen unbearbeiteten Rollsteinen. Vom ehemals aufgehenden Mauerwerk mit gleichmäßig abgearbeiteter Außen- und Innenseite ließ sich nur im östlichen Apsisbereich noch eine Steinlage nachweisen. Auf eine Ausmalung des Kirchenraumes deutet der Fund eines kleinen Keramikschälchens, in dem sich pulverige Reste einer roten Farbe erhalten haben.

Im rückwärtigen Teil der Apsis stand der vermutlich langrechteckige Altar, von dem sich noch zwei größere Blöcke des Fundamentes nachweisen ließen. Das Altarfundament, wie auch der gesamte südliche Apsisbereich waren im 18. Jahrhundert durch die Einbringung von mindestens sieben Priestergräbern bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Die Datierung der ältesten Duracher Kirche gestaltet sich schwierig, da urkundliche Erwähnungen fehlen und der Grundriß nur eine ungefähre Einordnung erlaubt. Einen ersten Hinweis auf den frühest möglichen Zeitpunkt liefert uns jedoch eine kleine Silbermünze, ein sog. Denaro piccolo Kaiser Friedrich II., die zwischen 1218 und 1250 in Verona geprägt wurde und sich in einer zum ältesten Kirchenestrich gehörenden Auffüllschicht fand. Ein genauerer Zeitansatz innerhalb des 13. Jahrhunderts ist derzeit jedoch noch nicht möglich.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts erhielt die Kirche dann einen mit ornamentierten Keramikfliesen belegten Mittelgang, von denen sich noch zahlreiche zerschlagene und stark abgelaufene Fragmente in den jüngeren Schuttschichten fanden. Sie zeigen in leicht erhabenem Relief zwei unterschiedliche Motive: einen Knaben, der ein Wappenschild mit Adler hält sowie einen nach links schreitenden Greifen. Modellgleiche Stücke kennen wir bisher nur aus Kempten, Lenzfried und Sulzberg. Sie belegen das kleinräumige Absatzgebiet einer für den lokalen Markt produzierenden Ziegelei, die vermutlich in Kempten zu lokalisieren ist. Zwischen den Steinen der Randeinfassung des Mittelganges lag schließlich ein abgerissener und dann verloren gegangener Bronzebeschlag, der zum Verschluss eines Buchdeckels aus dem 15. Jahrhundert gehörte.

Wie fast überall im Allgäu, so musste auch in Durach die romanische Kirche einem größeren spätgotischen Neubau weichen. Die alte Kirche wurde hierbei bis auf die Grundmauern abgetragen. Lediglich die nördliche Langhauswand ließ man stehen und bezog sie in den Neubau mit ein. Auch für diese Kirche kennen wir kein genaues Baudatum. Sie stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wie ein heute leider nicht mehr erhaltener Stein aus dem Kirchturm mit der Jahreszahl 1569 nahe legt.

1754 erfolgte die letzte große Umbaumaßnahme. Man riss den Westabschluss der spätgotischen Kirche ab und setzte ein wesentlich breiteres und höheres Langhaus an. Der Innenraum erhielt eine einheitliche barocke Ausgestaltung, deren Grundkonzept bis heute das beeindruckende Erscheinungsbild der Heilig-Geist-Kirche ausmacht. Durch die archäologischen Ausgrabungen von 1997 kann die Gemeinde Durach nun auf eine über 700jährige Kirchentradition zurückblicken.